Mitgefühl für sich selbst entwickeln: Die Selbstmitgefühlspause

Die Selbstmitgefühlspause unterstützt dich dabei, in schwierigen und belastenden Situationen die drei Bestandteile des Selbstmitgefühls anzuwenden- Achtsamkeit, gemeinsames Menschsein und Freundlichkeit. Sie nutzt die Wirkung der beruhigenden Berührung, damit wir uns sicher und umsorgt fühlen.

 

Bei der beruhigenden Berührung nutzen wir die heilsame Wirkung der körperlichen Berührung, um auf uns bezogenes Mitgefühl zu praktizieren. Indem wir eine oder beide Hände auf Stellen unseres Körpers legen, kann uns dies ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit geben. Versuche eine Berührung zu finden, die sich für dich angenehm und unterstützend anfühlt, z.B. eine Hand auf das Herz legen, beide Hände auf den Bauch legen, mit einer Hand die Wange berühren, das Gesicht mit beiden Hände liebevoll halten, mit eine Hand sanft die andere halten, beide Hände ineinander legen oder mit überkreuzten Armen sich selbst umarmen.

 

Du kannst diese Übung in Form einer formellen Meditation durchführen oder als informelle Übung im Alltag, wenn du stressigen oder belastenden Situationen begegnest.

  • Denke an eine schwierige Situation in deinem Leben, die dir Stress bereitet, z.B. Konflikte am Arbeitsplatz, Spannungen in der Beziehung oder andere Herausforderungen. Wähle dabei ein leichtes bis mittelschweres Problem.
  • Lasse die Situation vor deinem geistigen Auge entstehen und schau, ob du unangenehme Empfindungen in Zusammenhang mit dieser Situation in deinem Körper spüren kannst.
  • Wähle nun eine Berührung an einer Körperstelle, die dir gut tut und an der du dich sicher und geborgen fühlst, z.B. eine Hand auf das Herz legen, mit einer Hand die Wange berühren oder beide Hände ineinander legen.
  • Finde dann aus den drei Bestandteilen des Selbstmitgefühls jeweils einen Satz, der am besten zu dir passt.
  • Sage nun innerlich zu dir selbst „Dies ist ein schwieriger Moment.“ oder „Das ist Stress.“ oder „Das tut weh.“ - Achtsamkeit
  • Sage als nächstes „Ich bin nicht allein“ oder „Anderen geht es ähnlich wie mir“ oder „Alle Menschen erleben schwierige Momente.“ - gemeinsames Menschsein
  • Sage jetzt zu dir: „Möge ich freundlich zu mir sein.“ oder „Möge ich mich annehmen wie ich bin.“ oder „Möge ich innerlich ruhig werden.“ oder „Möge ich gelassen sein.“ - Freundlichkeit
  • Du kannst deine Selbstmitgefühlssätze so oft wiederholen, wie du möchtest.
  • Verweile danach einen Augenblick, um nachzuspüren, wie sich dein Körper anfühlt und ob sich etwas verändert hat.